Wer kennt es nicht. Ständig reden und hören wir von der Work-Life-Balance. Es hört sich so es simpel an, doch dann erwischen wir uns wieder selbst, wie wir 12 Stunden arbeiten, schnell was essen und der Tag dann schon wieder vorbei. Wo bleibt da die Zeit für meine privaten Interessen, Sport und mein soziales Umfeld?
Eine gute Work-Life-Balance bedeutet für mich, meine Arbeit und meine privaten Interessen in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen und auch langfristig zu halten. Ein selbstbestimmtes und glückliches Privatleben zählt ebenso zu einem erfüllten Alltag wie ein erfolgreicher Arbeitstag. Herrscht aber ein Ungleichgewicht, wodurch die Freizeit, Freunde und Familie zu kurz kommen, kann dies sogar zu gesundheitlichen Folgen führen, wie das weitverbreitete Burnout oder Tinnitus-Syndrom. Viele denken, einen selbst betrifft dies nicht. Doch gefährdet ist jeder, der permanent Stress ausgesetzt ist und so schnell keinen Ausweg sieht. Dabei ist es nicht schwer, Privat- und Arbeitsleben in eine ausgewogene Balance zu bekommen. Dazu möchte ich in diesem Artikel 6 Tipps teilen, die auch mir in meinem Alltag helfen.
1. Setze Prioritäten
Konzentriere dich auf das, was dir wirklich wichtig ist. Schreibe dir deine Aufgaben, Ziele und persönlichen Wünsche auf. Ordne sie dann nach der Wichtigkeit und gestalte es visuell, damit du sie immer schön vor Augen hast. Für große Projekte ist es hilfreich, Teilziele festzulegen. Mir persönlich helfen To-Do-Listen mit Datum sehr gut. Entscheide dich bewusst, welche Aufgaben du selbst erledigen willst/musst und welche du an dein Team delegieren kannst. Viele Führungskräfte tragen zu sehr zur eigenen Überforderung bei, weil sie nicht abgeben und delegieren können. Trau dich, es entlastet nicht nur dich, sondern zeigt auch deinem Team das du ihm vertraust.
2. Optimiere dein Zeitmanagement
Hilfreich ist es für sich herauszufinden, für welche To-Dos man viel Zeit und Energie braucht und für welche weniger. Ist der Aufwand für das Ergebnis und Nutzen gerechtfertigt oder gibt es Zeitfresser in deinem Alltag? Setze dir feste Deadlines, bis wann welche Aufgabe erledigt sein muss sowie einen realistischen Zeitrahmen. Prüfe mal in wieviel Meetings du eingeladen bist und hinterfrage welches Meeting auch gut ohne dich funktioniert hätte. Hier geht es auch darum zu delegieren und nicht mit mehreren Hierarchieebenen aus einem Bereich in einem Meeting zu sitzen. Jedes Meeting zu dem geladen wirst sollte eine Agenda haben und/oder du wissen warum du dabei sein musst, ist das nicht der Fall stelle deine Einladung in Frage.
Was ich beispielsweise eingeführt habe, ist ein fester Zeitpunkt am Tag, an dem ich meine Mails und Nachrichten lese und beantworte. Statt dies immer wieder zwischendurch zu tun, spart es mir Zeit, wenn ich es gezielt an festen Zeiten mache. Versuche nach Feierabend, am Wochenende und im Urlaub nicht mehr in deine Mails zu schauen und schalte dein Firmenhandy aus. Sonst wird es dir schwerfallen, wirklich abzuschalten.
Hinterfrage deinen Zeit-Mix, wieviel Prozent deiner Arbeitszeit investierst du in Führung, Strategie und Daily Business. Ich weiß, das kann je nach Position und Tätigkeit unterschiedlich sein, aber die meisten Führungskräfte investieren zu viel Zeit ins Tagesgeschäft und beschäftigen sich mit dem Mikrokosmos. Reduziere die Zeit ins Tagesgeschäft über Delegation und Controlling, damit schaffst du Freiräume für Führung und strategische Themen.
3. Achte auf deine Gesundheit achten & nimm dir Zeit für Sport
Vermeide es in jedem Fall, dich zu überlasten. Versuch nach Feierabend wirklich abzuschalten. Nimm dir Zeit für Sport und baue es fest in deinen Alltag ein. Sport und Aktivitäten an der frischen Luft helfen mir, den Kopf freizubekommen und mich auch körperlich auszulasten. Unsere Gesundheit und Fitness sind eine der wichtigsten Elemente für eine ausgewogene Work-Life-Balance. Neben dem Sport solltest du auch auf eine gesunde Ernährung zu festen Tageszeiten achten. Mehr Tipps zur Ernährung findest du in meinen aktuellen Ayurveda Tipp der Woche. Achte außerdem darauf, ausreichend zu schlafen. Ich empfehle dir 7-8 Stunden die Nacht zu schlafen.
4. Private Termine fest im Kalender eintragen
Leider ist es mir schon viel zu oft passiert. Ich war mit Freunden oder der Familie verabredet und musste es dann wegen Meetings, Terminen etc. absagen. Schaffen wir es nicht, genug Zeit für unsere Liebsten finden, ist mein Tipp, auch private Termine in den Kalender einzutragen. Hier können auch sogenannte Freie-Blöcke helfen. Ich habe zuletzt ca. 20% meiner wöchentlichen Arbeitszeit in meinem Kalender mit Terminen mit mir selbst geblockt. Diese werden von meinen Kollegen die auf meinen Kalender zur Terminfindung zugreifen nicht in Anspruch genommen. Die Termine kann ich entweder nutzen um meine Aufgaben abzuarbeiten oder wenn es mir wichtig ist trotzdem einen Termin machen.
5. Vermeide zu viele Überstunden
Leichter gesagt als getan, aber versuche Überstunden zu vermeiden. Hilfreich ist es, sich täglich Gründe zu suchen, um zumindest halbwegs pünktlich Feierabend zu machen. Das kann ein fest vereinbarter Kochabend mit Freunden oder eine Yoga-Stunde sein. Wenn wir wissen, dass am Abend noch etwas ansteht, arbeiten wir meist sogar schneller und produktiver. Und ich sage es hier noch einmal sehr provotierend, du bist derjenige der es nicht schafft zu vernünftigen Zeiten Feierabend zu machen, also bist auch du derjenige der es ändern kann. Das ist ein ganz wichtiger erster Schritt sich selber als Täter und nicht als Opfer der Situation zu sehen.
6. Nimm dir bewusst eine Auszeit
Nicht nur im Job, auch in der Freizeit kann man schnell in „Sozialstress“ kommen. Nimm dir also gezielt Zeit für dich und plane deine „Me-Time“ ein. Sei es Sport, ein Bad nehmen, ein Buch lesen oder ein leckeres Essen. Für eine gute Work-Life Balance ist es auch extrem wichtig, Zeit für sich zu haben. Ein voller Kalender mit beruflichen und privaten Terminen setzt und schnell unter Druck, daher trage gezielt auch Blocker einfach nur für dich ein, um neue Energie zu tanken.
Was ich selber noch nicht geschafft habe ich aber an einem Bekannten bewundere ist im Urlaub die E-Mail-Funktion auszuschalten. Somit läuft der Ticker der anzeigt, wie viele Mails gerade ungelesen sind nicht mit. Frei nach dem Motto „aus dem Auge aus dem Sinn“ ist es leicht die Mails nicht zu lesen, wenn der Ticker nicht die Message „100 ungelesene Mails“ transportiert. Bevor jetzt alle aufschreien, das geht bei mir nicht, dazu bin ich zu wichtig. Mein Bekannter ist im Top Management und hat vorher seinen Teams informiert, sein Handy ist 24 Stunden an, aber glaubt mir bevor einer im Urlaub anruft muss es echt wichtig sein, ein Mail wird aber mal eben so rausgehauen.
Overall haben die meisten Punkte mit Selbstkontrolle zu tun, traut euch hier mal zum ersten Schritt und ihr werdet merken, es funktioniert.
Viele Spaß beim Zeit gewinnen.-)
