In Unternehmenskulturen spielt Kommunikation eine zentrale Rolle. Doch oft wird übersehen, dass auch Schweigen eine Form der Kommunikation ist – und seine Folgen können schwerwiegend sein.
Dieses Thema wird auch in dem Buch „Driving Fear Out of the Workplace: Creating the High-Trust, High-Performance Organization“ von Kathleen Ryan und Daniel Oestreich ausführlich behandelt. Durch die Befragung von über 260 Mitarbeitenden verschiedener Positionen haben die Autoren ein alarmierendes Ergebnis entdeckt: Etwa 70% der Befragten gaben an, bei Problemen lieber zu schweigen, anstatt diese offen anzusprechen. Doch warum ist das so?
Ein Grund liegt oft darin, dass Mitarbeitende das Gefühl haben, ihre Stimme werde nicht gehört, selbst wenn sie versuchen, sich zu äußern. Wenn ihre Anliegen ignoriert oder abgetan werden, kann das zu Frustration und einem Gefühl der Wertlosigkeit führen, was wiederum ihre Leistung und Motivation beeinträchtigen kann.
Ein weiterer Grund ist die Angst vor Ablehnung. Viele Mitarbeitende zögern, Probleme anzusprechen, aus Angst, als Außenseiter dazustehen oder Konflikte auszulösen. Sie fürchten, nicht der Norm zu entsprechen und deshalb abgelehnt zu werden.
Dennoch erfordert die Bereitschaft, die gängige Meinung in Frage zu stellen, Mut. Es bedarf einer starken inneren Überzeugung und ebenso einer unterstützenden Unternehmenskultur, die Offenheit und kritisches Denken fördert. Unternehmen, die langfristigen Erfolg zu Ziel haben, sollten daher den Mutigen und Innovativen Raum geben, anstatt nur den Konformen und Ja-Sagern zu folgen.
Es ist herausfordernd, aber absolut lohnenswert – denn nur durch offene Kommunikation und den Mut, auch schwierige Themen anzusprechen, können Unternehmen langfristig erfolgreich sein.
