Ein gutes Selbst- und Zeitmanagement ist die Basis dafür, deine Ziele zu erreichen und gleichzeitig ausgeglichen und zufrieden zu sein. Ich möchte dir hierfür in den nächsten Wochen ein paar meiner Tipps und Tricks weitergeben. Denn besonders im Herbst und Winter haben die kürzer werdenden Tage, längere Dunkelheit und Zeitumstellung Auswirkungen auf unseren Biorhythmus. In dieser Zeit achte ich verstärkt darauf, an meinem persönlichen Biorhythmus und Routinen festzuhalten. Denn feste Arbeitsabläufe und Routinen sind wichtig für deine Struktur und deine Effizienz. Wenn du beispielsweise am frühen Morgen am produktivsten bist, starte früh in deinen Arbeitstag und nutze diese Zeit für komplexe Denkaufgaben. Packe Routineaufgaben, Emails und Telefonate in feste Zeitslots. So kannst du sicher sein, diese To-Dos rechtzeitig zu erledigen, hast ansonsten den Kopf frei und schaffst dir Raum für kreatives Denken.
Business Focus
Als Führungskraft muss man ständig wissen, was ansteht, wo die Mitarbeiter stehen, wo eventuell Konfliktpotential lauert oder man umorganisieren muss. Führungskräfte sind besonders anfällig für ständige Ablenkungen und andauerndes Multitasking.
Langeweile dagegen hat in unserer Gesellschaft eher ein negatives Image. Menschen, die sich langweilen, werden eher als unkreativ und uninteressant eingeordnet. Der Mensch empfindet Langeweile als störend und versucht sie durch Aktionismus zu vermeiden.
Doch es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Langeweile zu Kreativität führen und produktive Prozesse in Gang bringen kann, wenn man sie richtig nutzt. Menschen, die sich ab und zu etwas Muße gönnen, fühlen sich außerdem wohler und sind gesünder. Deshalb traut euch einfach mal, die Langeweile zuzulassen und Zeit mit euch selbst zu verbringen, ohne Termine, Verabredungen, To Dos und das Smartphone. Nutzt den Raum, um euch Gedanken hinzugeben und euch beispielsweise mit Fragen zu beschäftigen, die ihr vor euch hergeschoben habt. Es gibt für eure Gedanken keine Grenzen.
Mich interessieren Menschen und deshalb finde ich es immer sehr spannend, neue Menschen zu sprechen und kennenzulernen. Um hier am Ball zu bleiben, nutze ich regelmäßig folgenden Selbst-Audit. Anstelle euch die Frage zu stellen „Wie verbringe ich meine Zeit?“ könnt ihr euch fragen: „Mit wem verbringe ich meine Zeit?“. Hier kann nicht nur der berufliche, sondern auch der private Kontext betrachtet werden.
Fragt euch zum Beispiel: Mit wem habe ich in den letzten zwei Wochen zu Mittag gegessen. Oder wen habe ich abends zum Essen eingeladen?
Der Selbst-Audit hilft euch, Klarheit zu gewinnen: Mit wem habt ihr Zeit verbracht? Mit wem möchtet ihr mehr Zeit verbringen und mit welchen Menschen möchtet ihr euren Zeitinvest reduzieren oder vielleicht auch streichen?
Natürlich geht es hierbei nicht um die eigene Nutzenmaximierung. Es geht nicht darum, nur Zeit mit Menschen zu verbringen, von denen wir glauben, dass sie uns weiterhelfen können oder für uns nützlich sein könnten. Viel wichtiger ist der langfristige und nachhaltige Aufbau von sich gegenseitig inspirierenden und motivierenden Beziehungen. Denn jede Beziehung und Kommunikation mit Menschen beeinflusst uns. Wenn wir uns also mit spannenden, positiven und inspirierenden Menschen umgeben, wird das auch auf uns wirken und abfärben. Der Unternehmer und Motivationstrainer Jim Rohn hat die These aufgestellt, dass unser Leben der Durchschnitt der 5 Menschen ist, mit welchen wir die meiste Zeit verbringen.
Also: Reflektiert euer Umfeld, brecht Routinen auf und seid offen für Innovation, Weiterentwicklung und Wachstum!
Motivierte Mitarbeiter mit einem positiven Mindset sind Gold wert. Deshalb möchte ich euch heute eine Idee an die Hand geben, in eurem Team ein neues wöchentliches oder monatliches Ritual einzuführen. Diese Übung soll euren Teams helfen, den Fokus auf den Erfolg zu richten und wird damit für ganz neues Selbstbewusstsein und damit zu Motivation führen.
Jedes Teammitglied beantwortet im Rahmen des Rituals folgende Fragen:
- Was war mein größter Erfolg diese Woche/diesen Monat? Worauf bin ich besonders stolz?
- Was war mein wichtigstes Learning?
- Warum wird nächste Woche eine gute Woche/nächster Monat ein guter Monat? Worauf freue ich mich?
Diese Fragen kann man ganz einfach im Team-Chat oder per WhatsApp beantworten. Oder jeder macht ein kurzes Video und schickt es in die Gruppe. Lasst euch etwas einfallen, das unkompliziert und schnell umsetzbar ist.
Viel Spaß beim Erschaffen eures Erfolgsmindsets 😊
Auf der Suche nach neuen Ideen, Lösungen und Fortschritt, sind Fehler unvermeidbar, bei euch und natürlich auch in euren Teams. Daher kann ich euch nur ermutigen, konstruktiv und offen mit Fehlern umzugehen. Denn Fehler haben nicht nur negative Auswirkungen, ihr könnt und solltet sie unbedingt nutzen, um euch und eure Teams weiterzuentwickeln und zu lernen.
Dabei ist allerdings eine Unterscheidung grundlegend wichtig: Es geht hier nicht um Fehler, die mit Absicht gemacht wurden, sondern um Fehlschläge und Irrtümer, die beim Experimentieren passieren. Wenn wir Neues ausprobieren und vorantreiben, kann unser Tun zwar misslingen. Solange wir damit produktiv umgehen und daraus lernen, können wir hieraus enormes Weiterentwicklungspotenzial und Zukunftsfähigkeit schöpfen.
Das folgende Zitat hat mich in diesem Zusammenhang inspiriert:
„Der Profi macht nur neue Fehler. Der Dummkopf wiederholt seine Fehler. Der Faule und der Feige machen keine Fehler.“
Oscar Wilde
Wer Verantwortung im Unternehmen und für Teams trägt, für den gehören Kennzahlen, Ziele, Umsatz, Daten und Fakten zum Alltag. Dabei vergessen wir leicht das Wertvollste, für das wir Verantwortung tragen: uns selbst! Wie viel Zeit verbringt ihr mit eurem persönlichen Self Audit? Bei den meisten passiert das viel zu selten und unregelmäßig. Daher möchte ich euch motivieren, den Self Check in euren Wochenplan zu integrieren, zum Beispiel jeden Freitag:
Checkt euren Kalender der laufenden Woche und seht euch eure Aktivitäten an und dann kategorisiert eure Aktivitäten:
- A) Blindgänger
Welche Aktivitäten haben nur Zeit gekostet, aber kein Ergebnis gebracht, nichts bewegt, nicht zur Klärung einer Sache oder eines Problems beigetragen?
- B) Zeitfresser
Welche Aktivitäten haben zwar ein Ergebnis gebracht oder zur Klärung einer Sache beitragen, ihr Zeitaufwand war aber unverhältnismäßig hoch?
- C) Ausgewogene Aktivitäten
Welche Aktivitäten haben etwas vorangebracht oder eine Entscheidung herbeigeführt und der Zeitaufwand und das Ergebnis standen in einem guten Verhältnis zueinander?
- D) Sternstunden
Welche Aktivitäten haben nicht nur die unter C genannten Dinge erreicht, sondern auch noch einen Erkenntnisschub gebracht oder ein Problem nicht nur gelöst, sondern eine neue oder bessere Vorgehensweise geliefert? Wo standen also Aufwand und Ertrag nicht nur in einem gesunden Verhältnis (wie bei C), sondern der Ertrag inklusive aller Zusatznutzen hat den Aufwand deutlich überstiegen?
Sobald die Aktivitäten in die 4 Kategorien eingeteilt sind, kommt ihr ins HANDELN:
- A) Blindgänger
Streicht die Blindgänger konsequent aus eurem Kalender.
- B) Zeitfresser
Überlegt euch, wie ihr diese Aktivität weiterentwickeln könnt, sodass sie vom „Zeitfresser“ zur „Ausgewogenen Aktivität“ wird. Wenn das nicht gelingt, dann geht so vor wie bei A): Streicht diese Aktivität!
- C) Ausgewogene Aktivitäten
Macht das weiter so wie bisher!
- D) Sternstunden
Davon unbedingt mehr! Überlegt euch, warum diese Termine so fruchtbar waren und versucht, mehr davon zu tun.
Ich wünsche euch viel Freude und großartige Erkenntnisse beim Self Audit!
Im Distance Leadership ist Kontrolle kontraproduktiv. Viel besser sind klare Regeln in Bezug auf die Kommunikation und das Arbeiten im Homeoffice. Feste Strukturen und klare Spielregeln geben Mitarbeitern Halt und Orientierung. Wenn Ihr diese Regeln zusammen im Team erarbeitet, ist die Akzeptanz im Team noch höher.
Ihr könnt gemeinsam zum Beispiel folgende Fragen klären:
- Wer ist wofür zuständig?
- Welche Ziele sollen bis wann erreicht werden?
- Welche Regeln gelten für Online-Meetings (Hand heben, Sprechzeiten etc.)?
- Welche Kernarbeitszeiten haben wir?
- Sind wir generell zu den Kernarbeitszeiten zu erreichen oder gibt es Ruhephasen für konzentriertes Arbeiten?
- Gibt es feste Reaktionszeiten für Emails und andere Anfragen?
- Welche Kommunikationskanäle nutzen wir und gelten für alle dieselben Reaktionszeiten?
Noch ein Tipp: Für die Balance zwischen fokussierter Arbeit und ständiger Erreichbarkeit kann es hilfreich sein, Chat-, Email- und Telefonfreie Zeiten festzulegen.
Für viele Menschen, insbesondere Frauen, ist das Netzwerken mit Vorbehalten behaftet. Doch hierbei geht es nicht um oberflächlichen Smalltalk oder darum, möglichst viele Freunde in sozialen Netzwerken zu sammeln. Beim beruflichen Networking sucht ihr euch Mentorinnen und Sparringspartner, Frauen für gegenseitigen kreativen Austausch und ihr bietet selbst Support und Rat. Die gegenseitige Unterstützung beim Netzwerken ist insbesondere für Frauen wichtig und in den Gesprächen erhaltet ihr wertvolle Impulse für eure Karriere aber auch zu Themen, die über das Geschäftsleben hinausgehen. Ich kann euch daher nur wärmstens empfehlen, euch mit anderen Frauen zu vernetzen und vom Wettbewerbsvorteil des Informationsaustausches zu profitieren. Außerdem ist es einfach großartig, immer wieder neue spannende weibliche Persönlichkeiten kennenzulernen.
Schaut euch daher unbedingt mal nach Frauennetzwerken um, die zu euch passen. Es gibt eine Vielzahl an regionalen und überregionalen weiblichen Network-Gruppen. Ich wünsche euch viel Spaß beim Netzwerken und inspirierende Begegnungen!
Leadership Thema der Woche: Distance Leadership und Flexibilität
Nicht nur bei euren Mitarbeitern ist Flexibilität gefragt – auch bei euch als Führungskräften sind Anpassungsfähigkeit und Beweglichkeit sehr gefragte Persönlichkeitsmerkmale. Wer keine Angst vor Innovationen und Veränderungen hat und offen ist für Neues, dem fällt das virtuelle Führen um ein Vielfaches leichter!
Probiert doch wieder mal ein neues Tool für die Kommunikation und die Organisation auf Distanz aus. So findet ihr gemeinsam mit euren Mitarbeitern heraus, welches digitale Werkzeug das richtige für euch und euer Team ist. Lasst euch dabei nicht von möglichen Misserfolgen entmutigen. Nur wer etwas ausprobiert und wagt, kann sich weiterentwickeln!
Wir setzen unsere Tipps zu Distance Leadership fort und diese Woche geht es um Rituale und Routinen, die gerade in flexiblen Zeiten ein wichtiger Anker für euch und eure Teams sind.
Durch die örtliche Distanz, die vielerorts weiterhin besteht, können soziale Distanzierung, Isolation und Frust entstehen. Darum ist es umso wichtiger, regelmäßigen Austausch und Kontakt im Team zu schaffen. Idealerweise für beruflich und auch private Themen. Wenn sich eure Mitarbeiter als aktiven Teil eines Teams erleben, steigt die emotionale Bindung ebenso wie die Freude an der Arbeit.
Hierfür könnt ihr zum einen regelmäßige fachliche Meetings etablieren und daneben freiwillige virtuelle Treffen für privaten Austausch organisieren. Ihr müsst als Führungskraft nicht immer selbst dabei sein. Achtet bei großen Teams darauf, dass ihr Möglichkeiten schafft, um jedes Teammitglied zu Wort kommen zu lassen. Das kann über Breakout Rooms in virtuellen Meetings oder auch durch die Aufteilung in kleinere Gruppen gelingen.
Viel Spaß und gutes Gelingen!